21.8.13

Faltboottour Red Deer River 07.2013

Selbsthilfegruppe "betreutes Paddeln" ist wieder unterwegs
Kajaktour auf dem Red Deer River (Alberta/Canada) von Red Deer nach Drumheller

Paddling/Canoeing the Red Deer River from Red Deer to Drumheller




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Video zu Paddeltour Red Deer River

Alles fertig verpackt am Athabasca River
16.7
Mike hat uns am Camp abgeholt und wir sind mit allem Gerödel zu ihm nach Chisholm Mills gefahren. Barb arbeitete noch im Postoffice wo ich sie dann auch besuchte. Danach gab es noch eine vorzügliche Chili con carne ala Barb.
Wie wohl dieser Steinzeit Fernseher hier hin gekommen ist?

Mittlerweile ist Joannas Bruder Kevin eingetroffen.
Kevin war ein interessanter Typ der als Sicherheitsingenier bei Chevron in Angola arbeitet und eine Menge interessantes zu Land und Leute zu erzählen hat. So ist zuBsp die Wahlbeteiligung hier in Kanada mit 16-20% niedriger als bei dem Finale der letzten "World Idol" Casting show.
Wir packten also unser Zeugs in seinen Pickup und machten uns auf die 170 KM nach Edmonton.
In Edmonton wollten wir ein Auto mieten und waren überrascht das ein Auto gleichen Typs wie in Calgary  jetzt mehr als doppelt soviel kosteten soll. Aber ok wir hatten keine Wahl da die Konkurrenz ähnliche Tarife hatte. Wir mieteten einen Jeep Suv für 320 $/Tag Oneway, bedankten uns bei Kevin und machten uns auf den 160 km langen Weg nach Red Deer.
In Red Deer war Western Day Parade zum 100 jährigen Bestehen der Stadt. Angeboten wurde Volksfest, Musik, Bullenreiten, Kälberfangen und allerlei Wildwest Spektakel.
Wir machten uns auf dem Lions Campground breit und genossen den Abend.
17.7 Start auf dem Red Deer River
Alle folgenden Kilometerangaben sind ab dem Campground.
Der Tag war mit Leihwagen wegbringen und Boote aufbauen ausgefüllt. Gegen 14:00 starteten wir bei 820 Höhenmeter und machten bei gemütlichem Tempo bis 16:00 15 km. Wir machten an einem kleinen Camp hier: 52 19.804 N 113 44.719 W  Feierabend. An unserem Camp fanden wir Kohlestücke und in der Uferböschung konnte man Kohleschichten, sogenannte Flöze sehen.
Unterwegs sahen wir noch einen Trupp Pelikane und einen Raubvogel der über dem Fluss in der Luft flatterte, hinabstieß, aufs Wasser klatschte und mit einem Fisch wieder hochstieg. Vermutlich ein Fischadler.

Barb´s Arbeitsplatz: das Chisholm Mills Postoffice

18.7
Etwa bei KM20 kamen die einzigen nennenswerten etwa 300 Meter langen Rapids (WW1-2) die etwas anspruchsvoller waren. Ein Kurve mit flotter Strömung, ein paar Felsen, stehende Wellen und Kehrwasser verlangten konzentriertes Fahren.
Zwischendurch gab es aber auch immer mal kleine Strecken die lebhafter waren.
Bei Km 40 kam links ein Abzweig zu einem E-Werk und eigentlich sollte laut Riverguide hier ein Wehr sein um den Wasserzufluß zum E-Werk bei Niedrigwasser zu gewährleisten. Dies war entweder nicht mehr vorhanden oder beim derzeitigen Normalpegel überspült. Der Fluß schlängelte sich bei strahlendem Wetter mit 3-5kmh jetzt an linksseitigen Farmen vorbei während rechts Kronland war. Nach 43 km machten wir bei KM57 an einer netten, mückenfreien  Picknickecke hier: 52 14.805 N 113 20.160 W  Schluß. Von einer ansässigen Kanadierin wurden wir mit Wasser und Waldbeeren versorgt. Sehr nett.
Start am Lions Campground in Red Deer
19.7
Gerade tobt sich wieder das gewohnte Abendgewitter aus. Der Red Deer ist jetzt gemächlicher und breiter geworden. An der Contentbrücke gibt es links bei km 85 einen freien Campground und einen Brunnen. Bei Gesamt 98 km machten wir nach 41 km hier: 52 12.421 N 113 3.586 W/Höhe 737 Feierabend. Hier war eine kleine Picknick Site und es lagen eine Menge Geweihe herum. Ein Einheimischer erzählte das er hier vor 15 Jahren den letzten Bären gesehen hat. Elche würde es aber geben. Wir haber weder das eine noch das andere gesehen.
Die ersten Kilometer auf dem Red Deer River
20.7
Etwa bei Km 105 kommt eine Steinschüttung quer über den Fluß. Beim derzeitigen Normalpegel sind wir gut auf der linken Seite runtergekommen. Im August hat der Red Deer aber meist Niedrigwasser. Bei niedrigem Wasser erst checken ob Felsen stören.
Mittlerweile änderte sich die Landschaft. Wir kamen in die "Badlands". Eine hügelige Graslandschaft durch deren Sandsteinuntergrund der Red Deer sein Bett gegraben hat. Da der Gegenwind Werner zu schaffen machte, machten wir am Fenwort Campground rechts (52.08122,-112.995458) bei km 115 3 Stunden Pause und sahen dem Wochenendtreiben der Kanadier zu. Etliche Gruppen begaben sich mit allerlei schwimm - und aufblasbaren Plastik auf die Flusstour zur 5 km entfernten Trochu-Rumsey Bridge der Straße 590.
Die Gegend heißt übrigens "Badlands" weil durch den lehmig-sandigen Boden  die Ufer sich bei Regen in Rutschbahnen verwandeln und viele Tiere, auch prähistorische zu Tode kamen. Deshalb gibt es hier auch viele Fossilien und Tierreste. In Drumheller gibt es das größte und bekannteste Museum für diese prähistorischen Fossilien in Nordamerika.
Wir verpassten wohl das Camp am Buffalo Jump. Hier trieben seinerzeit die Indianer die Büffel über die Felskante in dem Fluß. Wir machten nach 32 km hier: 51 57.131 N 112 55.277 W  halt. Hier gab es mittlerweile enorm viel Libellen die hier gleich zu Dutzenden in der Luft schwirrten.
Ein sehr schönes Camp am nicht so einsamen Red Deer
21.7
In der Nacht ist ein fettes Gewitter runtergekommen. Pausenlose Blitze und Regen wie aus Eimern. Am Morgen habe ich bestimmt fünf Liter Wasser aus dem Boot geholt.Der Fluß hatte durch das ganze herabgespülte Erdreich eine milchige Farbe angenommen. Da Sonntag war, waren noch etliche Paddler unterwegs oder noch im Camp um sich nach dem Gewitter zu sortieren. Am Campground an der Toleman Bridge 585 bei km 148 machten wir Pause. Nach einer ruhigen und sonnigen Fahrt machten wir bei km 160 am Campground Starland County hier: 51 39.792 N 112 54.671 an der Bridge HWY 27 Schluß. Der Campground war wie viele kommunale Campgrounds ohne Reception aber gepflegt, sehr nett und sehr groß. Man musste sich selbst registrieren und bezahlen indem man das Geld in einen Umschlag steckt und in einen Kasten wirft. Man vertraut also auf die Ehrlichkeit der Kunden.
Es waren etwa fünf Camper, alle mit Motorhomes, auf dem Platz
Abendstimmung vor dem großen Gewitter
22.3
Alle sind abgereist und wir sind allein auf dem Platz. Der Fluß hat mittlerweile seine ursprüngliche Farbe wieder.
Gegen 10:00 kam ein Wagen und räumte den Müll ab. Ich konnte mit knapper Not verhindern das mein auslüftender Schlafsack auch gleich mitgenommen wurde. Anschliessend machte Ich eine Klettertour auf das umliegende Gelände wo Farm - und Weideland war. Dort wuchsen auch Kakteen. Das war schon erstaunlich. Es gab hier viel freiligendes eisenhaltiges Gestein. Auch Manganknollen fand ich. Alberta ist ja sehr rohstoffreich.
Der Nachmittag war mit Brotbacken, Beeren sammeln und in der Hängematte lesen ausgefüllt. Morgen geht es nach Drumheller zum Ende unserer Reise.
Blick auf den Red Deer
23.6
Die 30 km bis Drumheller waren ruhig und wurden nur bei km 184 durch eine Seilzugfähre unterbrochen. Der im Guide angegebene Campground an der Strassenbrücke in Drumheller existiert leider nicht. Nur etwa 3km oberhalb der Brücke gibt es links am Dinotrail einen Trailerground. So campten wir ziemlich exponiert in einem Park hier: 51 27.446 N 112 41.450 W etwa 1km rechts unterhalb der Brücke bei lm 202 und 650 Meter.
Blick auf die Badlands und den Red Deer am Starland Country Campground
24.7
Nach einer verregneten Nacht stand am nächsten Tag die Polizei vor der Tür. Ihnen wäre es ja egal aber es hat Beschwerden gegeben und das Campen ist hier nicht erlaubt. Eine enttäuschende Entwicklung zumal sich in dem Park eh niemand aufhielt. Wir machten über die Touriinfo ein paar Taxiunternehmen ausfindig deren Preise wir verglichen und sind dann für 200$ mit einer Stretchlimosine nach Calgary zum Campground Whispering Spruce :  gefahren worden. Dieser war eine Mischung zwischen Schrottplatz, Camper und Obdachtlosenasyl. Die haben schön geguckt als wir mit unserer Stretch Limo da ankamen.
25$ waren aber auch kein Sonderangebot zumal die Lage richtig laut am Highway war. Die Bezeichnung " Whispering Spruce" "flüsternde Fichten" war schon sehr euphemistisch angesichts des Highway vor der Tür, der Bahnstrecke im Rücken, den Flugzeugen über uns und dem Sani dump in der Nase. Dazu kommt noch ein ungepflegter schmuddeliger Zustand.
Ich machte heute einen kleinen Gang zur drei km entfernten Shoppingmall Foodcourt. Meine ursprüngliche Absicht nach Calgary zu fahren zerschlug sich weil kein Bus in der Nähe hielt. Wie immer ist auch hier alles doppelt so groß wie bei uns. Loben muss man die Kaffeekette Tim Horton die guten Kaffee, Gebäck etc zu ordentlichen Preisen anbietet.
Abschluß im Drumheller
26.7
Gegen 14:00 wurde ich vom Taxi für 30$ zum Airport gefahren. Werner fuhr 2 Tage später.
Er hatte beim Rückflug noch Probleme mit seinem neu gekauften Benzinkocher, der am Airport konfisziert wurde.

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Athabasca2 auf einer größeren Karte anzeigen

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Fazit zum Red Deer River:
Ein schöner angenehmer kurzweiliger Fluß der auch von Anfängern bepaddelt werden kann. Es gibt immer mal wieder Zivilisation und Freizeit am Ufer und ordentliche Camps bzw lokale Picknickecken teilweise mit Tischen und Stühlen. Die Strömung ist gemächlich und die Landschaft abwechslungsreich. Das Wetter war, abgesehen von den nächtlichen Gewittern,  angenehm und warm. Es gab kein Mückenproblem

@2014 Guido Sandrock

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